Gesundheit

Benny hat uns bislang in Sachen Krankheiten ziemlich verwöhnt. 
Anfang 2007 allerdings, kam es echt hart für uns und vor allem Benny.

Ein Samstagmorgen im Februar 2007 begann ganz anders als gewohnt. Benny wollte am liebsten gar nicht aufstehen und die Aussicht, dass es nach draußen geht, schien ihn alles andere als zu freuen.
Draußen wurden mit Müh und Not die Geschäfte erledigt, aber trotzdem es nicht sehr kalt war, zitterte und schlotterte der kleine Kerl am ganzen Körper. Auch in der warmen Wohnung hörte das Zittern nicht auf und Benny saß wie ein Häufchen Elend in der Ecke und schaute uns aus müden, traurigen Augen an. Er wich sogar zurück, als Marko ihn streicheln wollte.
Es war nicht zu übersehen, Benny ging es schlecht. Natürlich war die reguläre Sprechstunde unseres Tierarztes gerade beendet... Ein Anruf genügte aber und wir konnten trotzdem gleich in die Praxis kommen.
Dort stellte sich heraus, das Benny fast 40°C Fieber hat und sich wohl einen Infekt eingefangen hatte. Also gab es ein Antibiotikum, etwas fiebersenkendes, sowie eine Vitaminspritze und wir wurden nach Hause entlassen, nicht ohne Hinweis, dass wir jederzeit anrufen oder vorbeikommen können, wenn es nicht besser wird. Ansonsten war der nächste Termin für den Sonntag!vormittag angesetzt.
Den Tag verschlief Benny dann mehr oder weniger, fressen und auch trinken wollte er nicht und gegen Abend stieg das Fieber dann wieder an. Und zwar so heftig, dass uns die 40°C gegen 22.30 Uhr veranlassten, Dr. Buchholz erneut anzurufen. Wir konnten auch gleich noch mal vorbeikommen und das war gut so, denn jetzt bekamen wir richtig Angst um unseren kleinen Schatz. Zum Glück liegt die Praxis im Nebenort, so dass wir nur wenige Minuten Weg haben.
Auch Dr. Buchholz machte sich nun sichtlich Sorgen und untersuchte Benny noch einmal gründlich, wobei er feststellte, dass die Nierengegend schmerzempfindlich war. Er vermutete, dass es nicht ein einfacher Infekt war, sondern eventuell eine Leptospirose. Benny bekam erneut ein fiebersenkendes Mittel und ein wirksames Breitbandantibiotikum. Danach ging es nach Hause. Wir sollten nun alle paar Stunden Fieber messen, auch während der Nacht und am nächsten Tag wieder in die Praxis.
Als nächstes wurde Benny Blut abgenommen, um ein großes Blutbild und einen Leptospirose-Erregernachweis(PCR) zu machen. Also hieß es erst mal warten, was dabei herauskommen würde. Benny bekam die nächsten 3 Tage noch seine AB-Injektion und solange nötig das Mittel gegen Fieber. Es ging ihm aber nun zusehends besser, was auch dem Zustand der besorgten Zweibeiner sehr gut tat. Nach insgesamt 5 Tagen mit vielen Spritzen, folgten 14 Tage AB-Therapie mit Tabletten, denn der Bluttest hatte die Gewissheit verschafft, dass Benny an Leptospirose erkrankt war.
(„Die Leptospirose der Hunde ist eine weltweit vorkommende, durch Leptospiren (sog. Spirochaeten), eine Bakteriengruppe  hervorgerufene, ansteckende Infektionskrankheit. Sie kann in verschiedenen Formen auftreten. Die Mortalitätsrate liegt bei etwa 10 %. Auch eine Infektion des Menschen (siehe Leptospirose) durch den Hund ist möglich, die Leptospirose ist eine Zoonose. Auch andere Tierarten können an Leptospirose erkranken, wobei meist spezifische Leptospirenarten Haupterreger sind.“
„Klinisch äußert sich eine Leptospirose durch Fressunlust (Anorexie), Erbrechen und Fieber . In fortgeschrittenem Stadium sind die Tiere abgeschlagen, bewegungsarm, zeigen eine erschwerte Atmung, manchmal auch Gelbsucht (Ikterus), Blutungen (Hämorrhagien) und Gewebsdefekte (durch Nekrosen bedingte Erosionen) der Maulschleimhaut, Muskelzittern (Tremor) oder blutigen Stuhl infolge einer schweren Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis).Eine häufigeHarnabgabe kann als Folge einer akuten Nierenentzündung (Nephritis) auftreten. Ein Nierenversagen ist häufig und die ernsthafteste Komplikation der Erkrankung. Es kann ebenfalls zu einem Anstieg harnpflichtiger Substanzen im Blut (Urämie) kommen.“
(Quelle: www.wikipedia.de)

Nach diesen 2 Wochen, in denen Benny, wegen der Ansteckungsgefahr, Kontaktverbot mit anderen Hunden hatte, wurde ein erneuter Test (diesmal ein Urintest) gemacht. Dieser ergab dann leider, dass Benny immer noch nicht erregerfrei war. Es folgen weitere 3 Wochen mit erhöhter AB-Dosis und Spiel- und Tobeverbot mit den Hundefreunden. Danach ein weiterer Urintest, der dann ENDLICH Entwarnung gab. Benny war frei von Leptospiren und unser Alptraum hatte ein Ende.

In diesen 2 Monaten haben wir uns natürlich eingehend mit dem Thema Leptospirose beschäftigt. Wo kann Benny sich angesteckt haben? Welche Folgen kann die Infektion haben? Wie kann man den Hund dagegen schützen? Es wird doch gegen Leptospirose geimpft....!? Kann ich mich bei meinem Hund anstecken?
Viele Fragen...Antworten fanden wir im Internet und vor allem, weil wir unserem Tierarzt viele Löcher in den Bauch fragten und darauf immer Antworten bekamen. 

Ansteckung:             
Leptospiren werden durch latente Ausscheider (also wenn ein Hund den Erreger in sich trägt, aber die Krankheit nicht ausbricht) übertragen, was bei Benny möglich war, da wir wenige Tage zuvor auf einem Beagletreffen waren. Die Erreger werden aber auch häufig über den Urin von infizierten Nagetieren(Mäuse, Ratten etc.) übertragen. (Bsp. Hund trinkt aus einer Pfütze in die zuvor eine Ratte gepieselt hat)

Folgen: 
Da die Krankheit die Nieren und die Leber angreift, können irreparable Schäden der Organe auftreten, wenn nicht rechtzeitig behandelt wird.

Schutz: 
Gegen Leptospirose wird in der Jahresimpfung mitgeimpft, der Schutz hält allerdings nur ca. 6 Monate bis einem Jahr und ist nur gegen den entsprechenden Erregerstamm wirksam. (Ähnlich der Grippeimpfung beim Mensch) Tierärztlicherseits wird daher eine jährliche Wiederholungsimpfung gegen die Leptospirose empfohlen, in Gegenden, wo die Leptospirose gehäuft auftritt, sollte besser halbjährlich geimpft werden.

Ansteckung für den Menschen:            
„Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch Kontakt mit Urin, Blut oder Gewebe infizierter Tiere bzw. verunreinigtem Wasser.“(Quelle: www.wikipedia.de)  Also Vorsicht, wenn Hundchen mal auf die Leine pinkelt o.ä.!

Alles in allem war es eine schlimme Geschichte für Benny und für uns, aber unser Tierarzt Dr. Buchholz sagte einen Satz, der uns doch ein bisschen stolz machte:
„Sie können sich ein Bienchen ins Muttiheft eintragen, dass Sie so rechtzeitig gekommen sind, das hat Benny sicher vor Schlimmerem bewahrt!“

Ein großer Dank gilt aber Ihnen, lieber VR Dr. med. vet. Gert-W. Buchholz, dass Sie zu jeder Tages- Nacht- und Wochenendzeit für uns erreichbar waren und auf alle unsere Fragen mit viel Geduld geantwortet haben!

                 
                 

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